Wenn es passt, nehme ich mir auf meinen Spaziergängen gern Zeit, Menschen im Umgang mit ihren Hunden zu beobachten. Oft fällt mir dabei auf, dass wenig darauf geachtet wird, welche Stimmung beim Hund aufkommt und wohin der Hund gerade denkt. Genau dafür möchte ich dich heute ein wenig sensibilisieren und dir zwei Leitsätze an die Hand geben, die dir dabei helfen können.
Sei GedankenleserIn!
Wo dein Hund länger als zwei bis drei Sekunden hinschaut, dorthin richtet er seine Gedanken und meist auch die folgenden Handlungen. Schaut er beispielsweise bei einem entgegenkommenden Mensch-Hund-Gespann interessiert hin, kannst du dir relativ sicher sein, dass er Handlungsideen in diese Richtung entwickelt. Schulst du dich nun darin, diese Situationen zu erkennen und die Gedanken deines Hundes zu lesen, kannst du in den besagten ersten Sekunden meist noch gut ein Gespräch eröffnen, deinem Hund sagen, was du von seinen Ideen hältst und so die Situation aktiv gestalten.
Sei StimmungsgeberIn!
Stimmung ist ein riesen Thema im Umgang mit Hund und ich schneide es hiermit zunächst nur minimal an. Beobachten dich in problematischen Situationen mit deinem Hund einmal ganz bewusst. Bist du angespannt, schnell, hektisch? Falls ja, wird dein Hund sich sicher ähnlich verhalten. Die wichtige Frage: Wer überträgt gerade Stimmung auf wen? Also wer ist StimmungsgeberIn und wer ist StimmungsnehmerIn? Häufig lassen wir uns unbewusst von unseren Hunden anstecken. Im Optimalfall aber bist du es, der/die die Stimmung vorgibt und bei deinem Hund aktiv beeinflusst. Diese wichtige Kompetenz kannst du dir wunderbar erarbeiten. Unter anderem durch die Übungen zum Thema Langsamsein mit Hund, die ich auf meinem Instagram Account mit dir teile.
Probier doch bei der nächsten problematischen Begegnung einmal aus was passiert, wenn du das „Schlendern im Sekundentakt“ einsetzt. Die Übung “Durchatmen x 4” kann dir ebenfalls gut helfen.
Herzlich
Deine Anne